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Baruch 3 | RLUT1986

  
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3:1 Allmächtiger Herr, du Gott Israels, in Angst und Not schrei ich zu dir:

3:2 Höre und sei gnädig, Herr; denn wir haben vor dir gesündigt!

3:3 Du regierst in Ewigkeit; wir aber vergehen für immer.

3:4 Allmächtiger Herr, du Gott Israels, höre nun das Gebet der Israeliten, die dem Tod im Rachen stecken, und das Gebet der Söhne, die sich an dir versündigt und der Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehorcht haben; darum ist auch die Strafe stets hinter uns her gewesen.

3:5 Denke nicht an die Missetaten unsrer Väter, sondern denke jetzt an die Taten deiner Hand und an deinen Namen!

3:6 Denn du bist ja der Herr, unser Gott; und wir wollen, Herr, dich loben.

3:7 Denn darum hast du die Furcht vor dir in unser Herz gegeben, damit wir deinen Namen anrufen und dich in unserer Gefangenschaft loben. Denn alle Missetaten unsrer Väter, die vor dir gesündigt haben, haben wir aus unserm Herzen getilgt,

3:8 wir, die jetzt in Gefangenschaft sind, in die du uns verstoßen hast zur Schmach, zum Fluch und zur Strafe für alle Missetaten unsrer Väter, die von dem Herrn, ihrem Gott, abgewichen sind.

3:9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; achtet gut darauf, dass ihr Klugheit lernt!

3:10 Wie kommt es, Israel, dass du im Land deiner Feinde bist,

3:11 dass du in einem fremden Land alt wirst, dass du dich unrein machst unter den Toten, dass du zu denen gerechnet wirst, die in die Grube fahren?

3:12 Das ist die Ursache: weil du die Quelle der Weisheit verlassen hast.

3:13 Wärst du auf Gottes Weg geblieben, du hättest wohl immer im Frieden gewohnt.

3:14 So lerne nun, wo es rechte Weisheit, Tüchtigkeit und Einsicht gibt, damit du zugleich erfährst, wo es langes Leben und Glück, leuchtende Augen und Frieden gibt.

3:15 Wer weiß, wo die Weisheit wohnt? Wer ist in ihre Schatzkammern gekommen?

3:16 Wo sind die Fürsten der Völker und die, die über die Tiere auf Erden herrschen,

3:17 die mit den Vögeln unter dem Himmel spielen, die Silber und Gold sammeln, worauf die Menschen ihr Vertrauen setzen und wovon sie nie genug haben können,

3:18 die das Silber bearbeiten und sich darum mühen und deren Werke nicht zu begreifen sind?

3:19 Sie sind verschwunden und zu den Toten gefahren, und andere sind an ihre Stelle getreten.

3:20 Die Nachkommen sahen zwar das Licht und wohnten auf dem Erdboden und fanden doch den Weg der Weisheit nicht

3:21 und erkannten die Pfade nicht, die zu ihr führen; auch ihre Kinder erfassten sie nicht und sind irregegangen.

3:22 In Kanaan hörte man nichts von ihr; in Teman sah man sie nicht.

3:23 Die Kinder Hagars forschten der irdischen Weisheit zwar nach, die Kaufleute von Midian und Teman dichteten zwar Fabeln und strebten nach Einsicht; aber sie fanden doch den Weg zur Weisheit nicht, und an ihre Pfade dachten sie nicht.

3:24 O Israel, wie groß ist das Haus Gottes! Wie weit ist die Stätte, die er besitzt!

3:25 Sie ist groß und hat kein Ende und ist unermesslich hoch.

3:26 Da waren vorzeiten Riesen, große, berühmte Leute und gute Krieger;

3:27 die hat der Herr nicht erwählt noch ihnen den Weg der Erkenntnis offenbart.

3:28 Und weil sie die Weisheit nicht hatten, sind sie untergegangen in ihrer Torheit.

3:29 Wer ist zum Himmel gefahren und hat sie geholt und aus den Wolken herabgebracht?

3:30 Wer ist übers Meer gefahren und hat sie gefunden und für kostbares Gold hergebracht?

3:31 Es gibt niemand, der den Weg weiß, wo man die Weisheit findet, noch über den Pfad zu ihr nachdenkt.

3:32 Der aber alle Dinge weiß, kennt die Weisheit und hat sie durch seinen Verstand gefunden, er, der die Erde auf ewige Zeit gegründet und sie mit vielerlei Tieren erfüllt hat,

3:33 der den Blitz sendet und er fährt dahin, und wenn er ihn zurückruft, so gehorcht er mit Zittern.

3:34 Die Sterne leuchten in ihrer Ordnung mit Freuden, und wenn er sie ruft, antworten sie:

3:35 Hier sind wir!, und leuchten mit Freuden für den, der sie geschaffen hat.

3:36 Das ist unser Gott, und keiner ist ihm zu vergleichen.

3:37 Er hat jeden Weg der Erkenntnis gefunden und hat sie Jakob, seinem Diener, und Israel, seinem Geliebten, gegeben.

3:38 Danach ist sie auf Erden erschienen und hat bei den Menschen gewohnt.

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