4Bibeln: Aufschlagen

bel-und-der-drache 1 | RLUT1986

  
LUT  RLUT1975  RLUT1986  RLUT2017  ELB  RELB  GNB  EIN  BIGS  BASIS  NGUE  SCH  RSCH  KJV  BHS  TIS  VC 

Voriges Kapitel | Nächstes Kapitel

1:1 Nach dem Tod des Königs Astyages kam das Königreich an Kyrus aus Persien. Und Daniel war stets um den König und angesehener als alle »Freunde des Königs«.

1:2 Nun hatten die Babylonier einen Götzen, der hieß Bel; dem musste man täglich opfern zwölf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs Eimer Wein.

1:3 Selbst der König diente dem Götzen und ging täglich hin, um ihn anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.

1:4 Und der König sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sagte: Ich diene nicht den Götzen, die mit Händen gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und ein Herr ist über alles, was lebt.

1:5 Da sagte der König zu ihm: Hältst du denn den Bel nicht für einen lebendigen Gott? Siehst du nicht, wie viel er täglich isst und trinkt?

1:6 Aber Daniel lachte und sagte: Mein König, lass dich nicht täuschen; denn dieser Bel ist innen nur Ton und außen nur Kupfer und hat noch nie etwas gegessen oder getrunken.

1:7 Da wurde der König zornig und ließ seine Priester rufen und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so müsst ihr sterben!

1:8 Könnt ihr aber beweisen, dass der Bel es verzehrt, so muss Daniel sterben; denn er hat den Bel gelästert. Und Daniel sprach zum König: Es geschehe, wie du gesagt hast.

1:9 Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder. Und der König ging mit Daniel in den Tempel des Bel.

1:10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, König, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst mischen und hinsetzen und die Tür hinter dir zuschließen und mit deinem eignen Ring versiegeln.

1:11 Und wenn du morgen früh wiederkommst und findest, dass der Bel nicht alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst muss Daniel getötet werden, der uns verleumdet hat.

1:12 Sie verließen sich aber darauf, dass sie einen geheimen Gang bis unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer wieder hinein und verzehrten, was da war.

1:13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, ließ der König dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu holen, und ließ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem König, als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und schlossen die Tür zu und versiegelten sie mit dem Ring des Königs und gingen davon.

1:14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Frauen und Kindern und aßen und tranken alles, was da war.

1:15 Und früh am Morgen stand der König auf und Daniel mit ihm.

1:16 Und der König fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?

1:17 Er aber antwortete: Ja, mein König. Und sobald die Tür aufgetan war, sah der König auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein großer Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht einen!

1:18 Aber Daniel lachte und hielt den König zurück, damit er nicht hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen Fußtapfen das sind.

1:19 Der König sagte: Ich sehe die Fußtapfen von Männern, Frauen und Kindern.

1:20 Da wurde der König zornig und ließ die Priester mit ihren Frauen und Kindern ergreifen. Und sie mussten ihm die geheimen Gänge zeigen, durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was auf dem Tisch lag.

1:21 Und der König ließ sie töten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der zerstörte ihn und seinen Tempel.

1:22 Es gab da auch einen großen Drachen, den die Babylonier anbeteten.

1:23 Und der König sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch behaupten, dass er nichts als ein eherner Götze ist? Siehe, er lebt ja, denn er isst und trinkt, und du kannst nicht behaupten, dass er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!

1:24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott.

1:25 Du aber, mein König, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spieß. Und der König sagte: Ja, es sei dir erlaubt.

1:26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Götter!

1:27 Als nun die Babylonier das hörten, verdross es sie sehr, und sie machten einen Aufruhr gegen den König und sagten: Unser König ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstört und den Drachen getötet und die Priester umgebracht.

1:28 Und sie traten vor den König und sagten: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!

1:29 Als nun der König sah, dass sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, musste er ihnen Daniel herausgeben.

1:30 Und sie warfen ihn zu den Löwen in den Graben; darin lag er sechs Tage lang.

1:31 Und es waren sieben Löwen im Graben; denen gab man täglich zwei Menschen und zwei Schafe. Aber während dieser Tage gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.

1:32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Judäa; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schüssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.

1:33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trägst, zu Daniel nach Babel in den Löwengraben.

1:34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Babel nie gesehen und weiß nicht, wo der Graben ist.

1:35 Da fasste ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im Windesbrausen an den Haaren nach Babel und setzte ihn oben am Graben nieder.

1:36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat!

1:37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verlässt die nicht, die dich lieben!

1:38 Und er stand auf und aß. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.

1:39 Und der König kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da saß Daniel mitten unter den Löwen.

1:40 Und der König rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein großer Gott, und es gibt keinen andern außer dir!

1:41 Und er ließ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, ließ er in den Graben werfen; und sie wurden sofort vor seinen Augen von den Löwen verschlungen.

Voriges Kapitel | Nächstes Kapitel


Tora

Apokryphen

NT


Informationen
Genesis
Exodus
Levitikus
Numeri
Deuteronomium
Josua
Richter
Rut
I Samuel
II Samuel
I Koenige
II Koenige
I Chronik
II Chronik
Esra
Nehemia
Ester
Hiob
Psalmen
Sprueche
Prediger
Hohelied
Jesaja
Jeremia
Klagelieder
Ezechiel
Daniel
Hosea
Joel
Amos
Obadja
Jona
Micha
Nahum
Habakuk
Zefanja
Haggai
Sacharja
Maleachi

Tobias
Judit
Griechisch Ester
Weisheit
Jesus Sirach
Baruch
Brief Jeremias
Gebet Asarjas
Susanna
Bel und der Drache
I Makkabaeer
II Makkabaeer
III Makkabaeer
IV Makkabaeer
III Esra
IV Esra
Gebet Manasses
Psalm 151
Psalm Salomos
Oden

Matthaeus
Markus
Lukas
Johannes
Apostelgeschichte
Roemer
I Korinther
II Korinther
Galater
Epheser
Philipper
Kolosser
I Thessalonicher
II Thessalonicher
I Timotheus
II Timotheus
Titus
Philemon
I Petrus
II Petrus
I Johannes
II Johannes
III Johannes
Hebraeer
Jakobus
Judas
Offenbarung