89:0 Herr Jesu, deine Angst und Pein
89:1 Herr Jesu, deine Angst und Pein und dein betrübtes Leiden lass mir vor Augen allzeit sein, die Sünde zu vermeiden. Lass mich an deine große Not und deinen herben, bittern Tod, solang ich lebe, denken.
89:2 Die Wunden alle, die du hast, hab ich dir helfen schlagen, auch meine große Sündenlast dir aufgelegt zu tragen. Ach liebster Heiland, schone mein, lass diese Schuld vergessen sein, lass Gnad vor Recht ergehen.
89:3 Du hast verlassen deinen Thron, bist in das Elend gangen, ertrugest Schläge, Spott und Hohn, musstest am Kreuze hangen, auf dass du für uns schafftest Rat und unsre schwere Missetat bei Gott versöhnen möchtest.
89:4 Drum will ich jetzt in Dankbarkeit von Herzen dir lobsingen, und wenn du zu der Seligkeit mich wirst hinkünftig bringen, so will ich daselbst noch viel mehr zusamt dem ganzen Himmelsheer dich ewig dafür loben.
89:5 Herr Jesu, deine Angst und Pein und dein betrübtes Leiden lass meine letzte Zuflucht sein, wenn ich von hier soll scheiden. Ach hilf, dass ich durch deinen Tod fein sanft beschließe meine Not und selig sterbe. Amen.