451:0 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank
451:1 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank, erheb ihn, meine Seele! Der Herr hört deinen Lobgesang, lobsing ihm, meine Seele!
451:2 Mich selbst zu schützen ohne Macht lag ich und schlief in Frieden. Wer schafft die Sicherheit der Nacht und Ruhe für die Müden?
451:3 Du bist es, Herr und Gott der Welt, und dein ist unser Leben; du bist es, der es uns erhält und mir's jetzt neu gegeben.
451:4 Gelobet seist du, Gott der Macht, gelobt sei deine Treue, dass ich nach einer sanften Nacht mich dieses Tags erfreue.
451:5 Lass deinen Segen auf mir ruhn, mich deine Wege wallen, und lehre du mich selber tun nach deinem Wohlgefallen.
451:6 Nimm meines Lebens gnädig wahr, auf dich hofft meine Seele; sei mir ein Retter in Gefahr, ein Vater, wenn ich fehle.
451:7 Gib mir ein Herz voll Zuversicht, erfüllt mit Lieb und Ruhe, ein weises Herz, das seine Pflicht erkenn und willig tue:
451:8 dass ich als ein getreuer Knecht nach deinem Reiche strebe, gottselig, züchtig und gerecht durch deine Gnade lebe;
451:9 dass ich, dem Nächsten beizustehn, nie Fleiß und Arbeit scheue, mich gern an andrer Wohlergehn und ihrer Tugend freue;
451:10 dass ich das Glück der Lebenszeit in deiner Furcht genieße und meinen Lauf mit Freudigkeit, wenn du es willst, beschließe.