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Evangelisches Gesangbuch 392

  
EG 

392:0 Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören

392:1 Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören? Wie lass ich mich bezaubern und betören! Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht, und meine Seel noch so gefährlich steht.

392:2 Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich kommen? Ich hab so lang die treue Stimm vernommen. Ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt. Er winkte mir, ich habe nicht gewollt.

392:3 Gott rufet noch. Wie, dass ich mich nicht gebe! Ich fürcht sein Joch und doch in Banden lebe. Ich halte Gott und meine Seele auf. Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!

392:4 Gott rufet noch. Ob ich mein Ohr verstopfet, er stehet noch an meiner Tür und klopfet. Er ist bereit, dass er mich noch empfang. Er wartet noch auf mich; wer weiß, wie lang?

392:5 Gib dich, mein Herz, gib dich nun ganz gefangen. Wo willst du Trost, wo willst du Ruh erlangen? Lass los, lass los; brich alle Band entzwei! Dein Geist wird sonst in Ewigkeit nicht frei.

392:6 Gott locket mich; nun länger nicht verweilet! Gott will mich ganz; nun länger nicht geteilet! Fleisch, Welt, Vernunft, sag immer, was du willt, meins Gottes Stimm mir mehr als deine gilt.

392:7 Ich folge Gott, ich will ihm ganz genügen. Die Gnade soll im Herzen endlich siegen. Ich gebe mich; Gott soll hinfort allein und unbedingt mein Herr und Meister sein.

392:8 Ach nimm mich hin, du Langmut ohne Maße; ergreif mich wohl, dass ich dich nie verlasse. Herr, rede nur, ich geb begierig acht; führ, wie du willst, ich bin in deiner Macht.

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