4Bibeln: Aufschlagen

Hiob 38:1-42:2 | RLUT1986

  
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38:1 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach:

38:2 Wer ist's, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand?

38:3 Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre mich!

38:4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du so klug bist!

38:5 Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Richtschnur gezogen hat?

38:6 Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt,

38:7 als mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne?

38:8 Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es herausbrach wie aus dem Mutterschoß,

38:9 als ich's mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln,

38:10 als ich ihm seine Grenze bestimmte mit meinem Damm und setzte ihm Riegel und Tore

38:11 und sprach: «Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!»?

38:12 Hast du zu deiner Zeit dem Morgen geboten und der Morgenröte ihren Ort gezeigt,

38:13 damit sie die Ecken der Erde fasste und die Gottlosen herausgeschüttelt würden?

38:14 Sie wandelt sich wie Ton unter dem Siegel und färbt sich bunt wie ein Kleid.

38:15 Und den Gottlosen wird ihr Licht genommen und der erhobene Arm zerbrochen werden.

38:16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen und auf dem Grund der Tiefe gewandelt?

38:17 Haben sich dir des Todes Tore je aufgetan, oder hast du gesehen die Tore der Finsternis?

38:18 Hast du erkannt, wie breit die Erde ist? Sage an, weißt du das alles?

38:19 Welches ist der Weg dahin, wo das Licht wohnt, und welches ist die Stätte der Finsternis,

38:20 dass du sie zu ihrem Gebiet bringen könntest und kennen die Pfade zu ihrem Hause?

38:21 Du weißt es ja, denn zu der Zeit wurdest du geboren, und deine Tage sind sehr viel!

38:22 Bist du gewesen, wo der Schnee herkommt, oder hast du gesehen, wo der Hagel herkommt,

38:23 die ich verwahrt habe für die Zeit der Trübsal und für den Tag des Streites und Krieges?

38:24 Welches ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt und der Ostwind hinfährt über die Erde?

38:25 Wer hat dem Platzregen seine Bahn gebrochen und den Weg dem Blitz und Donner,

38:26 dass es regnet aufs Land, wo niemand ist, in der Wüste, wo kein Mensch ist,

38:27 damit Einöde und Wildnis gesättigt werden und das Gras wächst?

38:28 Wer ist des Regens Vater? Wer hat die Tropfen des Taus gezeugt?

38:29 Aus wessen Schoß geht das Eis hervor, und wer hat den Reif unter dem Himmel gezeugt,

38:30 dass Wasser sich zusammenzieht wie Stein und der Wasserspiegel gefriert?

38:31 Kannst du die Bande des Siebengestirns zusammenbinden oder den Gürtel des Orion auflösen?

38:32 Kannst du die Sterne des Tierkreises aufgehen lassen zur rechten Zeit oder die Bärin samt ihren Jungen heraufführen?

38:33 Weißt du des Himmels Ordnungen, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?

38:34 Kannst du deine Stimme zu der Wolke erheben, damit dich die Menge des Wassers überströme?

38:35 Kannst du die Blitze aussenden, dass sie hinfahren und sprechen zu dir: «Hier sind wir»?

38:36 Wer gibt die Weisheit in das Verborgene? Wer gibt verständige Gedanken?

38:37 Wer ist so weise, dass er die Wolken zählen könnte? Wer kann die Wasserschläuche am Himmel ausschütten,

38:38 wenn der Erdboden hart wird, als sei er gegossen, und die Schollen fest aneinander kleben?

38:39 Kannst du der Löwin ihren Raub zu jagen geben und die jungen Löwen sättigen,

38:40 wenn sie sich legen in ihren Höhlen und lauern in ihrem Versteck?

38:41 Wer bereitet dem Raben die Speise, wenn seine Jungen zu Gott rufen und irrefliegen, weil sie nichts zu essen haben?

39:1 Weißt du die Zeit, wann die Gämsen gebären, oder hast du aufgemerkt, wann die Hirschkühe kreißen?

39:2 Zählst du die Monde, die sie erfüllen müssen, oder weißt du die Zeit, wann sie gebären?

39:3 Sie kauern sich nieder, werfen ihre Jungen und werden los ihre Wehen.

39:4 Ihre Jungen werden stark und groß im Freien und gehen davon und kommen nicht wieder zu ihnen.

39:5 Wer hat dem Wildesel die Freiheit gegeben, wer hat die Bande des Flüchtigen gelöst,

39:6 dem ich die Steppe zum Hause gegeben habe und die Salzwüste zur Wohnung?

39:7 Er verlacht das Lärmen der Stadt, die Schreie des Treibers hört er nicht;

39:8 er durchstreift die Berge, wo seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist.

39:9 Meinst du, der Wildstier wird dir dienen wollen und wird bleiben an deiner Krippe?

39:10 Kannst du ihm das Seil anknüpfen, um Furchen zu machen, oder wird er hinter dir in den Tälern den Pflug ziehen?

39:11 Kannst du dich auf ihn verlassen, weil er so stark ist, und überlässt du ihm, was du erarbeitet hast?

39:12 Kannst du ihm trauen, dass er dein Korn einbringt und in deine Scheune sammelt?

39:13 Der Fittich der Straußin hebt sich fröhlich; aber ist's ein Gefieder, das sorgsam birgt?

39:14 Lässt sie doch ihre Eier auf der Erde liegen zum Ausbrüten auf dem Boden

39:15 und vergisst, dass ein Fuß sie zertreten und ein wildes Tier sie zerbrechen kann!

39:16 Sie ist so hart gegen ihre Jungen, als wären es nicht ihre; es kümmert sie nicht, dass ihre Mühe umsonst war.

39:17 Denn Gott hat ihr die Weisheit versagt und hat ihr keinen Verstand zugeteilt.

39:18 Doch wenn sie aufgescheucht wird, verlacht sie Ross und Reiter.

39:19 Kannst du dem Ross Kräfte geben oder seinen Hals zieren mit einer Mähne?

39:20 Kannst du es springen lassen wie die Heuschrecken? Schrecklich ist sein prächtiges Schnauben.

39:21 Es stampft auf den Boden und freut sich, mit Kraft zieht es aus, den Geharnischten entgegen.

39:22 Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht nicht vor dem Schwert.

39:23 Auf ihm klirrt der Köcher und glänzen Spieß und Lanze.

39:24 Mit Donnern und Tosen fliegt es über die Erde dahin und lässt sich nicht halten beim Schall der Trompete.

39:25 Sooft die Trompete erklingt, wiehert es «Hui!» und wittert den Kampf von ferne, das Rufen der Fürsten und Kriegsgeschrei.

39:26 Fliegt der Falke empor dank deiner Einsicht und breitet seine Flügel aus, dem Süden zu?

39:27 Fliegt der Adler auf deinen Befehl so hoch und baut sein Nest in der Höhe?

39:28 Auf Felsen wohnt er und nächtigt auf Zacken der Felsen und steilen Klippen.

39:29 Von dort schaut er aus nach Beute, und seine Augen sehen sie von ferne.

39:30 Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er.

40:1 Und der HERR antwortete Hiob und sprach:

40:2 Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas vorschreiben? Wer Gott zurechtweist, der antworte!

40:3 Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach:

40:4 Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.

40:5 Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will's nicht wieder tun.

40:6 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach:

40:7 Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich!

40:8 Willst du mein Urteil zunichte machen und mich schuldig sprechen, dass du Recht behältst?

40:9 Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er?

40:10 Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Majestät und Herrlichkeit an!

40:11 Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!

40:12 Ja, schau alle Hochmütigen an und beuge sie und zertritt die Gottlosen in Grund und Boden!

40:13 Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene,

40:14 so will auch ich dich preisen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.

40:15 Siehe da den Behemot, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.

40:16 Siehe, welch eine Kraft ist in seinen Lenden und welch eine Stärke in den Muskeln seines Bauchs!

40:17 Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.

40:18 Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie eiserne Stäbe.

40:19 Er ist das erste der Werke Gottes; der ihn gemacht hat, gab ihm sein Schwert.

40:20 Die Berge tragen Futter für ihn, und alle wilden Tiere spielen dort.

40:21 Er liegt unter Lotosbüschen, im Rohr und im Schlamm verborgen.

40:22 Lotosbüsche bedecken ihn mit Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.

40:23 Siehe, der Strom schwillt gewaltig an: er dünkt sich sicher, auch wenn ihm der Jordan ins Maul dringt.

40:24 Kann man ihn fangen Auge in Auge und ihm einen Strick durch seine Nase ziehen?

40:25 Kannst du den Leviatan fangen mit der Angel und seine Zunge mit einer Fangschnur fassen?

40:26 Kannst du ihm ein Binsenseil an die Nase legen und mit einem Haken ihm die Backen durchbohren?

40:27 Meinst du, er wird dich lang um Gnade bitten oder dir süße Worte geben?

40:28 Meinst du, er wird einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knecht bekommst?

40:29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn für deine Mädchen anbinden?

40:30 Meinst du, die Zunftgenossen werden um ihn feilschen und die Händler ihn verteilen?

40:31 Kannst du mit Spießen spicken seine Haut und mit Fischerhaken seinen Kopf?

40:32 Lege deine Hand an ihn! An den Kampf wirst du denken und es nicht wieder tun!

41:1 Siehe, jede Hoffnung wird an ihm zuschanden; schon wenn einer ihn sieht, stürzt er zu Boden.

41:2 Niemand ist so kühn, dass er ihn zu reizen wagt. – Wer ist denn, der vor mir bestehen könnte?

41:3 Wer kann mir entgegentreten und ich lasse ihn unversehrt? Unter dem ganzen Himmel ist keiner!

41:4 Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß, wie mächtig und wohlgeschaffen er ist.

41:5 Wer kann ihm den Panzer ausziehen, und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen?

41:6 Wer kann die Tore seines Rachens auftun? Um seine Zähne herum herrscht Schrecken.

41:7 Stolz stehen sie wie Reihen von Schilden, geschlossen und eng aneinander gefügt.

41:8 Einer reiht sich an den andern, dass nicht ein Lufthauch hindurchgeht.

41:9 Es haftet einer am andern, sie schließen sich zusammen und lassen sich nicht trennen.

41:10 Sein Niesen lässt Licht aufleuchten; seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte.

41:11 Aus seinem Rachen fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus.

41:12 Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Kessel und Binsenfeuer.

41:13 Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Rachen schlagen Flammen.

41:14 Auf seinem Nacken wohnt die Stärke, und vor ihm her tanzt die Angst.

41:15 Die Wampen seines Fleisches haften an ihm, fest angegossen, ohne sich zu bewegen.

41:16 Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie der untere Mühlstein.

41:17 Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken, und vor Schrecken wissen sie nicht aus noch ein.

41:18 Trifft man ihn mit dem Schwert, so richtet es nichts aus, auch nicht Spieß, Geschoss und Speer.

41:19 Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faules Holz.

41:20 Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind ihm wie Spreu.

41:21 Die Keule achtet er wie einen Strohhalm; er spottet der sausenden Lanze.

41:22 Unter seinem Bauch sind scharfe Spitzen; er fährt wie ein Dreschschlitten über den Schlamm.

41:23 Er macht, dass die Tiefe brodelt wie ein Topf, und rührt das Meer um, wie man Salbe mischt.

41:24 Er lässt hinter sich eine leuchtende Bahn; man denkt, die Flut sei Silberhaar.

41:25 Auf Erden ist nicht seinesgleichen; er ist ein Geschöpf ohne Furcht.

41:26 Er sieht allem ins Auge, was hoch ist; er ist König über alle stolzen Tiere.

42:1 Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach:

42:2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.


Tora

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